Informationstechnologie: KI verstehen, benutzen und hinterfragen

Als bekennender Skeptiker gegenüber KI melde ich mich gerne mal mit einem konstruktiven Beitrag zu diesem umstrittenen Thema. Er dokumentiert eine öffentliche Veranstaltung des Seniorennetzwerkes der Region Oberdiessbach (SNW). Dabei zeigte der IT-Spezialist Sam Hänni, wie KI auch von älteren Menschen sinnvoll genutzt werden kann. Er erwähnte dabei aber auch die kritischen Seiten dieser neuen Technologie.

(Lesezeit: 4 Minuten)

Mein Vorbehalt gegenüber KI wurzelt im systematischen Missbrauch der Urheberrechte von Texten, mit dem die Künstliche Intelligenz arbeitet. Dies musste ich etwa anhand von eigenen Publikationen erleben, die ohne Rücksprache mit mir auf die Anfrage «Was ist werteorientierte Ortsentwicklung?» von Copilot benutzt worden sind1. In diesem Fall weniger tragisch. Schwieriger wird es, wenn Texte von Urhebern kopiert werden, die davon leben. Aber das stand an der im Folgenden dokumentierten Tagung nicht im Fokus. Hier ging es vor allem um hilfreiche Anwendungen u.a. auch für Seniorinnen und Senioren. Lesen Sie selber.  

(Bild: Pexels auf Pixabay)

Gespeicherter Erfahrungsschatz

Die «Künstliche Intelligenz» (KI) sei nicht mehr und nicht weniger als ein gespeicherter Erfahrungsschatz, der zum Guten aber auch zum Bösen genutzt werden kann. Das betonte Sam Hänni2 an der Tagung des Seniorennetzwerkes der Region Oberdiessbach.

Der Referent Sam Hänni ist Marketingberater und entwickelt Software für kleinere Unternehmen. Als er eine Vorversion der KI-Anwendung «Chat GPT» kennenlernte, wusste er sofort, dass diese neue Technologie die Welt verändern würde. Eine Maschine konnte Texte schreiben, die andere verstehen! 

 

Keine Magie, sondern ein praktisches Modell

KI sei aber nichts Magisches, sondern «nur» eine Maschine, die richtige Möglichkeiten in einem Modell zusammenfasst und als Antwort auf Fragen zur Verfügung stellt. Dabei würden die Ergebnisse durch ständiges Lernen immer besser, sie seien aber nie garantiert zu 100% richtig. 

KI ist heute vielfältig in unserem Alltag präsent: etwa bei der Wettervorhersage, in Navigationsapps, der Internetwerbung und beim Erkennen von Gesichtern in der digitalen Fotosammlung.

Auch wenn die Sprache mit ihren vielen Regeln und ihrem Wortschatz hoch kompliziert ist – auch die App «Chat GPT» sei schlicht ein sprachlicher Erfahrungsschatz, der Fragen beantwortet. Ende 2022 wurde sie der Welt gratis zur Verfügung gestellt. Das war der Durchbruch. Vorerst verstand sie nur Texte. Heute kann sie Stimmen hören und verstehen – auch in Mundart –, fotografierte Briefe lesen, Texte entwickeln und vorlesen sowie Bilder und Musik ausgeben.

Der Referent demonstrierte den gut 90 interessierten Anwesenden, wie die App «Chat GPT» auf das Handy geladen und im Alltag benutzt werden kann. Die App gab ihm live Tipps für das Kochen und eine Einkaufsliste, nannte die wichtigsten französischen Wörter für den Alltag, las sie in einem mittelmässigen Französisch vor und erklärte unbekannte Wörter. Sie kann aber auch Tipps für Freizeit und Sport geben und Medikamente erklären.

 

Risiken beachten

KI habe aber auch Risiken: «Alles, was ich schreibe oder aufnehme, ist für den Anbieter ersichtlich. Deshalb sollte ich nicht allzu Persönliches nennen.» KI könne einer Person in einem Videoclip etwas in den Mund legen, das sie gar nie gesagt hat. «Wie jede geniale Idee kann man auch KI zum Guten oder Schlechten nutzen.» Mit diesem Schlusssatz gingen die Teilnehmenden nach Hause, verbunden mit der Vorfreude auf eine angekündigte Fortsetzung im Juni 2025.  

 

1 siehe: https://www.insist-consulting.ch/forum-integriertes-christsein/24-3-1-unterwegs-von-der-informations-zur-desinformationsgesellschaft.html

2 https://swissmademarketing.com/de/ 

 

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