Beim Friedensgipfel auf dem Bürgenstock ging es weniger euphorisch zu und her. Doch auch da war die Genugtuung zu spüren, dass unsere Regierung etwas tut. Dass sie aktiv wird und überlegt, was einem Frieden förderlich sein dürfte.
Die Kriege auf unserer Welt und das mulmige Gefühl, dass nichts mehr ist, wie es war, das wirkt auf uns bedrohlich. Die massive Aufrüstung – hüben wie drüben – macht Angst.
Was wäre wohl möglich, wenn diese zig Millionen und Milliarden von Geldbeträgen wenigstens teilweise zur Sicherung der Ernährungslage in der Welt verwendet würden? Für Friedensarbeit, für Ausbildung, für Arbeitsstellen und dafür, dass alle Menschen für die eigene Existenz aufkommen können?
Mitfühlen
Und wie ist es mit dem Mitgefühl? Für die Soldaten an der Front; für Menschen, die aus ihrer Wohnung vertrieben wurden, die Gewalt ausgesetzt sind und zuschauen müssen, wie ihr Daheim zerbombt, die eigene Mutter vergewaltigt, der Bruder getötet und der Nachbar lebensgefährlich verletzt wird? Die Bilder dazu traumatisieren. Beim Zusehen packt auch mich das Entsetzen. Fühlen wir uns da nicht unendlich hilflos?
Bei der Frage, was wirklich zählt, wirken Fussballmatch und Song Contest doch reichlich banal. Auch wenn sie zunächst ein Wir-Gefühl zu erzeugen vermögen – wenigstens solange die Schweiz gewinnt –, reichen diese Gefühle nicht weit. Nach dem Wettbewerb sind sie verklungen.
Beziehungen bringen weiter
Da sind Beziehungen bedeutend nachhaltiger. Echtes Interesse, wahre Gemeinschaft, Menschen, die mich so annehmen, wie ich bin und denen ich vertrauen darf, das gibt Rückhalt. Die Gewissheit, angenommen zu sein und dass ich nicht allein bin, das trägt. Es ist eine Kunst, für das Gute zu kämpfen und das, was ich nicht ändern kann, anzunehmen, Beistand zu geben, wo jemand persönliche Not erleidet und Widerstand zu leisten, da, wo es offensichtlich falsch läuft. Mut gehört dazu und auch die Bescheidenheit, halt nur das Wenige zu tun, was mir möglich ist, im Wissen, dass niemand von uns alles in der Hand hat.
Der Tanz zwischen Leben und Tod
Das Leben ist ein Auf und Ab, ein Nehmen und Geben, es beinhaltet «Lebenstanz und Totentanz», wie die gleichnamige Ausstellung im Krematorium Nordheim in Zürich überschrieben ist. Woher kommt die Energie für dieses Auf und Ab? Wo schöpfe ich Kraft? Und wie kann ich Kraft weitergeben, helfen, beistehen?
Im Zentrum der Ausstellung steht das Werk des Kunstmalers George Gessler. Mit einem vielseitigen kulturellen Rahmenprogramm regt sie zum Nachdenken an über Leben und Tod, über Freude, Schmerz und unsere Vergänglichkeit und über das, was im Leben wirklich zählt.
Ausstellung_GeGe_Flyer_210x148_RZ.pdf
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