Wie Christen vor Ort den Unterschied ausmachen können

Christinnen und Christen werden jeden Sonntag im Gottesdienst in ihrem Glauben gefördert und über die damit verbundenen Werte unterrichtet. Ein neues Buch zeigt nun, wie sie diese Werte für eine werteorientierte Entwicklung ihres Dorfes, ihrer Region oder ihrer Stadt einsetzen können – zusammen mit allen übrigen Bewohnerinnen und Bewohnern, die sich in diesem Bereich engagieren wollen. Anhand von Beispielen aus der Schweiz wird gezeigt, wie diese werteorientierte Transformation geschehen kann. Dabei kommen auch die kirchengeschichtlichen und theologischen Wurzeln zur Sprache.

(Lesezeit: 5 Minuten)

Hoffnung über Oberdiessbach (Bild: Hanspeter Schmutz)

Marc Jost, der ehemalige Co-Generalsekretär der Schweizerischen Evangelischen Allianz und heutige EVP-Nationalrat schreibt zu diesem Buch: «Vor einigen Jahren wurde mir in einem «Transformations-Workshop» mit dem Buchautor klar, dass es bei einer wertebasierten ganzheitlichen Entwicklung um mehr geht als um ein schönes, theoretisches Konzept. Mit konkreten Beispielen aus der Praxis im In- und Ausland wurden wir als Teilnehmer dazu motiviert und inspiriert, diese hoffnungsstiftende Form der Regionalentwicklung im politischen Alltag zu leben und zu fördern, ob auf Gemeinde-, Kantons- oder Bundesebene.»

 

Sieben Strategien für eine werteorientierte Ortsentwicklung

Die ersten Impulse für diese Transformation vor Ort erhielt der Autor vor über 20 Jahren im oberösterreichischen Dorf Steinbach an der Steyr. Dort liess sich Karl Sieghartsleitner nach einer persönlichen Glaubenserneuerung zum Bürgermeister seines Dorfes wählen, das nach dem Konkurs des grössten Arbeitgebers in eine tiefe Krise geraten war. Zuvor hatte er beim Evangelisten Klaus Eickhoff viel über den kirchlichen Gemeindebau gelernt. In der Folge merkte er, dass er sich nicht nur um die Erneuerung der Kirche kümmern, sondern auch für die Erneuerung des Dorfes einsetzen sollte. Zusammen mit andern motivierten Bürgerinnen und Bürgern begann er, die Dorfgemeinschaft im zerrütteten Steinbach aufgrund seiner christlichen Werte neu aufzubauen. Das Dorf begann wieder zu blühen. 1994 erhielt es den europäischen Dorferneuerungspreis.

Der Steinbacher Weg faszinierte Menschen aus der ganzen Welt. Auch ich besuchte Steinbach mehrere Male mit weiteren Interessierten aus der Schweiz. Zusammen gründeten wir 2002 das Netzwerk für werteorientierte Dorf-, Regional- und Stadtentwicklung (WDRS). In diesem Rahmen wurden die Steinbacher Erfahrungen in den folgenden sieben WDRS-Strategien zusammengefasst: 

  • Ganzheitliche Werteorientierung
  • Betroffene zu Beteiligten machen
  • Ehrliche und umfassende Ist-Soll-Analyse
  • Mit dem grossen Bild vor Augen kleine Schritte tun
  • Die Gemeinde systemisch denken und vernetzen
  • Lokale Kreisläufe schliessen
  • Nähe und optimale Grössen fördern.

Sie bilden im demnächst erscheinenden Buch den Hauptteil und werden jeweils illustriert an Schweizer Beispielen.

 

Theologische und kirchengeschichtliche Zusammenhänge

Diese sieben Strategien gelten in Fachkreisen als «best practice» für die Ortsentwicklung. Im zweiten Teil des Buches werden die dahinter stehenden Werte in einen Zusammenhang gebracht mit der Botschaft von Jesus Christus über das Reich Gottes sowie mit der Schöpfungs- und Friedenstheologie. In einem Gang durch die Kirchengeschichte wird deutlich, wie sich diese Werte gesellschafts- und kulturprägend ausgewirkt haben und warum die heutigen Kirchen und ihre Leute für eine werteorientierte Ortsentwicklung dringend gebraucht werden.

Das Buch spricht zwei Zielgruppen an: Christinnen und Christen, die wissen möchten, wie sie ihre Begabungen und Werte vor Ort heilsam einsetzen können, aber auch alle übrigen Menschen, die sich werteorientiert für ihre Umgebung engagieren möchten. Die Zusammenarbeit dieser beiden Gruppen gehört zu den Erfolgsfaktoren für solche Entwicklungen.

 

Wenn die Bevölkerung das Dorf entdeckt

Der Titel des Buches heisst demgemäss: «Wenn die Bevölkerung das Dorf entdeckt: Sieben Strategien für eine werteorientierte Ortsentwicklung – und was die Kirche dazu beitragen kann.» Es wird im Frühsommer im Berchtold Haller Verlag Bern erscheinen.

Das Buch kann bereits jetzt vorbestellt werden. Zudem können schon jetzt Lesungen mit dem Autor vor Ort gebucht werden (ab Juni möglich)1.

 

 

Schmutz, Hanspeter. «Wenn die Bevölkerung das Dorf entdeckt: Sieben Strategien für eine werteorientierte Ortsentwicklung – und was die Kirche dazu beitragen kann.» Bern, 2023, Berchtold Haller Verlag. Gebunden, ca. 350 Seiten, Einzelpreis: ca. CHF 35.– (Mengenpreise auf Anfrage).

 

1 Für Buchbestellungen und Buchungen von Lesungen:

hanspeter.schmutz@insist-consulting.ch

031 771 28 79

(Auslieferung der Bücher durch den Verlag)

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