Bibel: Eine sichere Prognose in Zeiten der Unsicherheit

Mit Corona starren viele Menschen wie gebannt auf die Prognosen und Grafiken in den Medien. Die politischen Entscheidungsträger lassen sich davon leiten. Reflektierte und bescheidene Personen aus der Wissenschaft weisen aber immer wieder darauf hin, wie unsicher viele Forschungsresultate sind. Überraschenderweise kann uns die Bibel mehr Sicherheit bieten.

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Das neue Jerusalem – Wandteppich von Ruth von Fischer (Bild: Hanspeter Schmutz)

In diesen Zeiten der Verunsicherung und der gesellschaftlichen Spaltung gibt es auch noch andere Prognosen. Etwa diejenigen in Offenbarung 1,1-8. Sie sind verbunden mit einer grossen Sicherheit. Die Offenbarung des Johannes beansprucht das bereits im ersten Satz (Vers 1,1) für sich: Dies ist die Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in Kürze geschehen muss.  Und dann folgen drei sichere Prognosen.

 

1. Gnade sei mit euch und Friede

Das ist die erste sichere Prognose: Gnade sei mit euch und Friede. Man könnte auch übersetzen: Gnade ist mit euch und Friede. Das ist das Erste, was uns bevorsteht. Und: Das wird in Kürze geschehen.

Nun könnten Sie einwenden: Das ist doch keine Prognose, das ist eine Floskel. So beginnen die meisten Briefe im Neuen Testament. Somit ist das ja nichts Neues. Das können wir seit zweitausend Jahren lesen. Damit haben Sie absolut recht.

Trotzdem stellt sich die Frage: Können wir auf diese so geläufigen biblischen Worte ganz bewusst als Vorhersage hören, über das, was in Kürze geschehen muss: Gnade mit euch und Friede? Wollen wir auf diese scheinbar so abgenutzten Worte neu hören als eine Zusage für unsere unmittelbare Zukunft, für die kommende Woche, für das laufende Jahr 2021: Gnade mit euch und Friede?

Es ist wahr und absolut zuverlässig, dass Gott uns gnädig ist, dass Jesus Christus uns seinen Frieden geben will: Frieden mit Gott und mit andern Menschen, mit uns selber und mit der Schöpfung. Gnade mit euch und Friede ist kein Horoskop, das mit 50% Wahrscheinlichkeit irgendwann wahr wird. Gnade mit euch und Friede ist der rote Faden durch die Bibel, von der ersten bis zur letzten Seite. Das steht uns auch morgen bevor. So ist Gott.

 

2. Ihm sei die Herrlichkeit und die Herrschaft in alle Ewigkeit

Die zweite sichere Prognose von Johannes für das, was in Kürze geschehen muss, lautet (Vers 1,6): Gott sei die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Gott wird gelobt. Gott gebührt die Herrlichkeit – und dies wird ausgedrückt in Anbetung und Lobpreis. So sieht die Zukunft aus, das wird passieren, auch in den nächsten Tagen und Wochen: Gott sei [oder: gehört] die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit.

Ich wage diese hundertprozentig sichere Prognose: Gott wird auch morgen und im ganzen Jahr 2021 gelobt werden. Denn: Der Himmel erzählt die Herrlichkeit Gottes, wie es im Psalm 19 heisst. Ebenso beten die Engel Gott in alle Ewigkeit an, auch während ich diese Zeilen schreibe und Sie sie lesen: Sie rufen ohne Unterlass Tag und Nacht: «Heilig, heilig, heilig ist der Herr, Gott, der Herrscher über das All, der war und der ist und der kommt»1.

Die Frage bei dieser Prognose ist nicht, ob sie eintrifft oder nicht, sondern: Stimmen wir mit ein in das Lob Gottes, das die Schöpfung und die Engel anstimmen? 

Unser Loben heute und morgen ist vielleicht nicht so sicher. Aber die sichere Prognose, dass Gott gelobt wird, ist eine Einladung für uns. Eine Einladung, die sich durch das ganze Buch der Offenbarung zieht. Denn in fast jedem Kapitel – von Kapitel 4 bis 19 – finden wir Menschen, die anbeten. Allerdings beten sie ganz Unterschiedliches an. Der Mensch scheint ein Wesen zu sein, das anbeten will und muss: Er muss etwas oder jemanden verehren, auf ein Podest stellen, davon Heil erwarten, ihm zujubeln, sich zutiefst darauf verlassen, alles dafür opfern. Das kann Gott sein oder das eigene Ego, die Wissenschaft oder das Geld, auf das wir vertrauen, die Familie oder ein Hobby, für das wir alles geben. Wir beten nicht nur an mit Chorälen aus dem Kirchengesangbuch oder mit modernen Worship-Liedern. Wir Menschen beten vor allem an mit unserem Leben: Unsere Anbetung zeigt sich in dem, wem wir dienen, was Priorität geniesst, woran wir unser Herz hängen, was unser Denken, Reden und Handeln ausfüllt.

 

3. Er kommt mit den Wolken

Die dritte Prognose von Johannes ist ganz gross (Vers 1,7): Jesus Christus kommt mit den Wolken. Das ist das Ziel unserer Erde und die Vollendung unserer Geschichte: Jesus Christus kommt wieder, wird mit allem Bösen unserer Welt fertig, verwandelt diese Schöpfung in Gottes vollkommenes Reich, wo nur noch Gerechtigkeit herrschen wird. Das ist der grosse Bogen, den die Bibel erzählt: Vom Frieden im Paradies am Anfang über den zerbrochenen Frieden in dieser Welt, den Jesus Christus wieder herstellt durch seinen Tod und seine Auferstehung, bis hin zum endgültigen Frieden, den Jesus Christus bringen wird, wenn er vom Himmel her kommt, diese Welt vergeht und eine neue Schöpfung geschaffen wird. Jesus Christus kommt wieder, um seinem Sieg am Kreuz den vollen Durchbruch zu verschaffen. Dann wird es endgültig fertig mit Sünde, Tod und Teufel sein, wir werden nur noch Leben und Herrlichkeit vorfinden. 

Die Prognose von Johannes, dass Jesus Christus  mit den Wolken kommt, steht in heftiger Konkurrenz mit ganz anderen Zukunftsprognosen: 

(1) Weltuntergangsszenarien nach einem Atomkrieg oder einem Klimakollaps; 

(2) Entwicklungshoffnungen im Vertrauen auf die Genialität des Menschen, wissenschaftliche Durchbrüche und technologische Innovation; oder 

(3) der ewige Kreislauf von Geburt und Tod in der Natur, von Aufstieg und Niedergang der Ideen und Mächte. Welcher Prognose schenken wir unser Vertrauen? Entsprechend werden wir leben: morgen, nächste Woche, mitten in all den grösseren und kleineren Corona-Voraussagen.

Jesus Christus kommt mit den Wolken. Darum leben wir schon jetzt bestimmt durch seinen Geist, der hier und jetzt gegenwärtig ist. Darum engagieren wir uns heute für Gerechtigkeit und Frieden. Denn – das hat Zukunft und bleibt für immer.

 

1 Offenbarung 4,8

 

 

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